CMS (Content Management Systeme) wie WordPress sind komplex und anfällig gegen Manipulationen. Daher sollte es regelmässig gesichert werden. Aber wie? Das schauen wir uns in diesem Artikel an.
Inhaltsverzeichnis
Was muss ich bei WordPress sichern?
Ein CMS wie WordPress besteht nicht nur aus Dateien, sondern auch aus einer Datenbank
Es müssen also sowohl alle Dateien, als auch die Datenbank gesichert werden.
Warum brauche ich ein WordPress Backup?
Websites sind gefährdet durch Angriffe von aussen
Ihre Website ist durch Angriffe von Hackern gefährdet. Hacker zeigen großes Interesse daran, auf fremden Websites Phishing-Seiten zu erstellen (also Seiten, die zum Beispiel vorgeben, von einer Bank zu stammen und versuchen, Sie zur Eingabe Ihrer Login-Daten zu bewegen) oder über fremde Websites Malware zu verbreiten.
Wie bei allen Softwareprodukten tauchen auch bei einem Content-Management-System (CMS) immer wieder neue Sicherheitslücken auf. Werden diese nicht geschlossen, zum Beispiel, weil Sie Ihr WordPress nicht aktualisieren, kann Ihre Website befallen werden.
Wenn Sie jetzt noch eine Sicherung haben, auf der WordPress noch nicht befallen ist, dann können Sie Ihre Seite schnell wiederherstellen. Sie müssen aber in jedem Fall Ihr WordPress aktualisieren oder noch besser durch geeignete Security-Plugins absichern, da Ihre Seite sonst gleich wieder befallen wird. Eine Anleitung, wie Sie eine bereits befallene Seite bereinigen können, finden Sie hier: WordPress Website gehackt. Leitfaden zur Malware-Entfernung!
Schiefgelaufene Update
Ein Update kann gelegentlich Probleme verursachen. Meiner Erfahrung nach betrifft dies jedoch seltener offizielle Updates von WordPress oder Plugins, sondern eher Eingriffe durch den Benutzer.
Also zum Beispiel, wenn kurzzeitig in der falschen Datei Änderungen vorgenommen werden und dadurch die Website nicht mehr funktioniert. Wenn Sie jetzt ein passendes Backup haben, sind Sie auf der sicheren Seite.
Probleme beim Hoster
Auch Ihr Anbieter kann Probleme haben, die möglicherweise länger andauern. In diesem Fall können Sie mit einem eigenen Backup die Website selbst bei einem anderen Hoster wieder aufschalten.
Warum sollten Sie selbst ein WordPress Backup ziehen?
Unabhängigkeit vom Hoster
Ihr Webhoster (also der Provider, bei dem Ihre Website läuft), erstellt möglicherweise selbst Backups. Diese reichen jedoch meist nur einige Tage zurück. Wenn Sie also selbst ein Backup erstellen, sind Sie im Fehlerfall unabhängig. Sie müssen nicht erst den Support des Hosters kontaktieren und hoffen, dass dieser die Seite schnell wiederherstellt.
Schnellere Wiederherstellung
Sie haben es also selbst in der Hand, wie schnell Ihre Seite wieder läuft.
Ist WordPress Backup Schutz vor Malware?
Ein Backup hilft Ihnen nur, wenn es noch nicht infiziert ist. In jedem Fall – übrigens auch unabhängig von einem Befall – sollten Sie Ihr CMS und Ihre Plugins aktualisieren und möglichst auch Massnahmen zur Absicherung ergreifen. Ich nutze zum Beispiel WP Cerber, eine Art WordPress Firewall, mit der ich gute Erfahrungen gemacht habe.
Welches ist denn nun mein Lieblings-WordPress Backup?
UpdraftPlus WordPress Backup Plugin. Das Coole daran ist: Sie können in der Gratis-Version automatisiert Backups erstellen und diese nach einer bestimmten Zeit auch wieder überschreiben lassen. Aber noch besser: Man kann das Backup auch auf einen entfernten FTP-Server schreiben lassen. Neben FTP werden auch andere Clouddienste unterstützt, teilweise allerdings nur in der kostenpflichtigen Variante des Plugins..
Warum es gut ist, ein WordPress Backup von UpdaftPlus remote zu speichern
Unabhängig von WordPress ist es immer ratsam, eine Datensicherung nicht am selben Ort wie die Originaldaten aufzubewahren. Stellen Sie sich vor, es kommt zu einem Brand dort, wo die Originaldaten sind. Ebenso könnte Ihr Provider ein größeres Problem haben und die Daten nicht mehr zur Verfügung stellen können.
Mit der Möglichkeit, die Sicherungsdaten zu einem anderen Provider zu kopieren, haben Sie immer auch eine externe Sicherung und können im schlimmsten Fall die Daten dort einspielen und die Seite wieder online bringen.
Speicherort definieren
Den Speicherort definieren Sie im Reiter „Einstellungen“ beim Plugin.
Es ist auch vorteilhaft, dass Sie einen unterschiedlichen Sicherungsplan für Dateien und Datenbank definieren können. In der Datenbank landen normalerweise nur die Texte der Website, die in der Regel nicht allzu gross ist. SIm Screenshot oben sichern sie täglich und weisen UpdraftPlus an, 21 Sicherungen aufzubewahren.
Die Dateien, meist Bilder, ändern sich nicht so oft und könnten im Fehlerfall auch aus der Quelle wiederhergestellt werden. Daher sichern Sie diese nur wöchentlich und bewahren 4 Sicherungen auf.
Die Backups finden Sie im Reiter „Backup / Restore“.
Sehr praktisch ist auch der Button „Jetzt sichern“, über den Sie eine Ad-hoc-Sicherung durchführen können. Das ist besonders nützlich, vor einer grossen Änderung.
Wie spiele ich ein WordPress Backup aus UpdraftPlus wieder ein?
Bei einer Rücksicherung gilt es einige Dinge zu beachten. UpdraftPlus selber hat dazu auch einen Artikel veröffentlicht: What should I understand before undertaking a restoration?
Ich empfehle Ihnen dringend, das Einspielen von Backups zu üben. So müssen Sie im Ernstfall nicht lange suchen. Ein Feuerwehrmann trainiert für seinen Einsatz schliesslich auch regelmässig. Dieser Artikel ist nicht zuletzt auch aufgrund meines Trainings entstanden.
Die Einstellungen für die Wiederherstellung (Restore) finden Sie ebenfalls im Reiter „Backup / Restore“. Scrollen Sie ein wenig herunter, um darauf zuzugreifen.
Von der übersichtlichen Darstellung aus können Sie direkt eine alte Sicherung wieder einspielen.
Was aber, wenn die Liste leer ist, weil Sie ein neues WordPress aufgesetzt haben?
In diesem Fall können Sie auch den Remote-Speicher mit dem gleichnamigen Link erneut einlesen.
Wenn das nicht klappt, können Sie die Dateien auch in den Ordner „wp-content/updraft“ einspielen und mit dem Link „Lokalen Ordner erneut nach Sicherungs-Set durchsuchen“ diese Sicherungen einlesen.
Es geht aber auch manuell. Wie ist hier beschrieben: I want to restore, but cannot or have failed to do so from the WP Admin console – can I restore manually? Im Prinzip steckt dahinter eine neue WordPress-Installation. Anschliessend werden die Sicherungen an den richtigen Ort ausgepackt und die Datenbank neu importiert.
Was, wenn ich zum Testen in eine andere URL zurückspeichern will?
Auch das geht. Mit einem kleinen Hack sogar ohne Zusatzpack. WordPress speichert die URL (=Webadresse) der Homepage in der Datenbank.
Wenn Sie beispielsweise die Seite „it-zeugs.de“ auf „test-it-zeugs.site“ zurückspielen, können Sie WordPress zunächst nicht aufrufen, da WordPress immer noch nach der ursprünglichen Domain „it-zeugs.de“ sucht.
Sie können dieses Problem jedoch beheben, indem Sie die folgenden zwei Zeilen in der Datei „wp-config.php“ hinzufügen. Diese Zeilen definieren die neue URL, unter der Ihre WordPress-Installation erreichbar sein soll.
define( 'WP_SITEURL', 'http://test-it-zeugs.site/' ); define( 'WP_HOME', 'http://test-it-zeugs.site/' );
Existieren die Zeilen schon, dann passen Sie diese an. Wenn nicht, erstellen Sie sie neu, am besten vor dem Kommentar: „/* That’s all, stop editing! Happy blogging. */“.
Siehe hierzu auch: So ändern Sie die WordPress Domain.
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